am Freitag, den 12. April 2019, um 19:30 Uhr
Ort: Hofstatt 1 (Färbergraben 16), 4. Stock, 80331 München, c/o P+P Kanzlei Pöllath + Partners
Der Eintritt ist frei.
Chinesische volkstümliche Holzschnittdrucke
Ein Vortrag von Ingrid Jansen
Der Holzschnittdruck hat in China eine jahrtausendealte Tradition. Als um 100 nach Christus ein gutes, saugfähiges Papier hergestellt werden konnte, entwickelte und verbreitete sich der Druck von Büchern und Abbildungen im Holztafelschnitt. Das älteste Buch, das man in buddhistischen Höhlen fand, wurde 868 gedruckt. Ab dem 17.Jahrhundert hatte auch der Farbholzschnitt eine große Perfektion erreicht. Die chinesischen volkstümlichen Einzelblattdrucke aus der Sammlung Ingrid Jansen wurden alle in dieser Zeit hergestellt. Viele Druckstöcke sind noch aus der Qing-Zeit, aber auch viele nach alten Mustern neu geschnitten. Es sind Götter und Geschichten in ausdrucksstarken, meist fünffarbigen Bildern.
Beim 143. Jour Fixe gibt Ingrid Jansen einen kurzen geschichtlichen Überblick und stellt die wichtigsten Werkstätten und das Verfahren des Holzschnittdruckes vor. Schwerpunkt des Vortrags ist die Betrachtung und Analyse einzelner Werke ihrer Sammlung.
Ingrid Jansen hat mit ihrem Mann Theo von 1986 bis 1988 in Peking gelebt. Während Theo Jansen als Projektleiter der Bundesrepublik Deutschland half das Chinesische Patentamt aufzubauen, galt das große Interesse von Ingrid Jansen der chinesischen Kunst, insbesondere Volkskunst. Die drei Schwerpunkte ihrer Sammelleidenschaft waren Scherenschnitte, Bauernmalereien und die traditionellen chinesischen Holzschnitte. Auf vielen späteren Reisen entdeckte Ingrid Jansen immer wieder neue Themen und Stile.