In Peking waren die Irritationen über den neuen US-Präsidenten groß. Erststellte Trump die bisherige Taiwan-Politikin Frage, dann ließ er Xi Jinping lange auf den ersten Anruf warten. Mit einem Telefonat hat Trump die Chinesen nun beruhigt - vorerst.
Drei Wochen nach seiner Amtseinführung hat der neue US-Präsident Donald Trump Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping angerufen. In dem mit Spannungerwarteten Telefonat versicherte Trump, dass sich seine Regierung im Umgang mit Taiwan weiteran die sogenannteEin-China-Politikhalten werde. Das bestätigtensowohl das Weiße Haus wie auch das chinesische Staatsfernsehen.
Die Zusagedürfte die Spannungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsnationenreduzieren. Trump hatte Peking anfangs stark irritiert, als er mit jahrzehntealtemUS-Protokoll gebrochen und mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen telefoniert hatte. Der neue US-Präsident stelle außerdem die "Ein-China-Politik" zunächst in Frage. Mit dieser Doktrin fordert Peking, dass kein Land diplomatische oder offizielle Beziehungen zu der demokratischen Inselrepublikunterhalten darf, die Peking seit dem Ende des Bürgerkrieges in China 1949 nur als abtrünnige Provinz betrachtet.
Kommunikation und Kooperation ausbauen
Chinas Präsident begrüßte die Zusage von Trump, wie Chinas Staatsfernsehen berichtete. Die "Ein-China-Politik" sei "die politische Grundlage der Beziehungen", so Xi Jinping. Beide Präsidenten wollen die Kommunikation und Kooperation ausbauen und sich bald treffen, hieß es. Das Telefonat sei lang und "äußerst herzlich" gewesen.
Der Austausch zwischen beiden Regierungen soll nach dem Telefonat nun in Gang kommen, hieß es von beiden Seiten. Ob die Präsidenten auch über Handelsdifferenzen gesprochen haben, blieb allerdings offen. Unklar ist bislang auch, ob die umstrittenenTerritorialansprüche Chinas im Südchinesischen Meer Thema waren, die Trump ebenfalls kritisiert hatte.
Trump hatte China im WahlkampfunfaireHandelspraktiken und Währungsmanipulationenvorgeworfen. Er hatte auch mit hohen Strafzöllen auf chinesische Importegedroht. Diese Vorwürfe und die Tatsache, dass Trump nach seiner Amtseinführung so lange mit dem ersten Telefonat mit Xi Jinping lange gewartet hatte, hatten in Peking für Irritationen gesorgt.